Seit den 1930er-Jahren schmückt die Lido Liege Schweizer Badis, Hotelpools und unzählige Gärten – nicht nur von Designliebhabern. Zur Feier ihres runden Geburtstags und rechtzeitig zur Freiluft-Saison wurde diesem zeitlosen Klassiker eidgenössischen Designs neben dem ursprünglichen Kleid in ziegelrot, neu auch in gelb, blau und grau-beige auf das auf das feuerverzinkte, frei schwingende Stahlrohrgestell geschneidert. In Zusammenarbeit mit einer Handweberei im Zürcher Oberland ist es gelungen, die 1936 von dem Schweizer Schmied und Kunstturner Battista Giudici gemeinsam mit seinem Bruder Guido entworfene Liege mit einem ziegelroten Halbleinen auszustatten, das in Machart und Farbe dem Orginalstoff nachempfunden ist.

 

Der Entwurf überzeugt in jedem Detail: Dank eines einfachen Einhak-Mechanismus kann die Position verändert werden, je nach dem ob die Liege gerade zum gemütlichen Sitzen oder zum entspannt zurückgelehnten Sonnenbaden dienen soll. Zudem ist der licht- und wasserfeste Bezug auch ganz abnehmbar, so dass er zusammengerollt verstaut werden kann. Die Liege selbst zeichnet sich neben ihren schwungvollen Rundungen dadurch aus, dass sie stapelbar ist. Zusätzlichen Komfort bietet ein passender Fusshocker.

Was lange währt, wird endlich gut

Nach über einem Jahr Forschungs- und Entwicklungszeit gelang der von wb form beauftragten Handweberei die Rekonstruktion von originaler Optik und Haptik des ursprünglichen Bezugsstoffes. Die nötige Dichte des Stoffs war jedoch in reiner Handarbeit nicht vollends realisierbar. Abhilfe schaffte eine mechanische Webmaschine aus den 1940er Jahren, die bis dato 40 Jahre lang außer Betrieb gewesen und inzwischen bereits die historische Webmaschinensammlung von Neuthal Industriekultur bereichert hatte. In aufwändiger Kleinarbeit gelang es schliesslich, die Maschine wieder in Betrieb zu nehmen, so dass dem Revival des Klassikers nichts mehr im Wege stand.

Vollendete Webtechnik für mehr Bequemlichkeit und ansprechenden Vintage-Look

Der Bezug in Halbleinen erhält seine charakteristische Struktur durch doppelt geführte Baumwoll- Zwirngarne in der Kette und ein vierfach gezwirntes Leinengarn im Schuss. Dies verleiht dem Textil zum einen eine grosse Gewebedichte und macht es besonders belastbar. Darüber hinaus macht diese Webtechnik den Stoff auch so geschmeidig, dass er sich optimal an die Körperform anpasst, ohne durchzuhängen. Koloriert werden die Garne in Küpenfärbung. Diese Technik des doppelten Tönens, ist mit der Note 7 für Lichtechtheit ausgezeichnet. Damit ist die ziegelrote Farbe auch bei langer Sonneneinstrahlung beständig.

Der Vintage-Look wird durch den Einsatz von gekämmter Baumwolle komplettiert. Optisch kommt der Stoff der originalen Bespannung sehr nah, ist aber heute mit einem Plus an Strapazierfähigkeit und Qualität ausgestattet.

Das Gestell der Lido Liege: Komfort und mediterrane Leichtigkeit

Die Gestelle aus innen und aussen verzinktem Stahlrohr lassen sich dank ihrer klugen Konstruktion ineinander stapeln – ein praktischer Zusatznutzen insbesondere für den Einsatz in öffentlichen Bereichen. Das obere Ende der Liege ist leicht nach vorne geneigt und mit zwei Querstreben in unterschiedlicher Höhe versehen, in das sich der Bezug einhängen lässt. So sind zwei unterschiedliche Sitzpositionen möglich. Die spezielle Form des Stahlrohrs, die im vorderen Bereich an die dynamisch geschwungenen Kufen eines Schlittens erinnert, erzeugt einen angenehmen Schaukeleffekt – die Lido Liege gehört längst zu den Klassikern unter den Freischwingern. Eine stabile stützende Kante im hinteren Bereich und vier rutschfeste Gumminoppen an der Unterseite geben der Liege einen festen Stand. Die Arme finden Ruhe auf Armlehnen, die mit hochwertigen PVC-Schnüren in Ziegelrot ummantelt sind.