Bauhaus – Past, Present, Future
Referenz: Hannes Meyer, Bauhaus Dessau
Mit unserem Projekt wollten wir die drei bedeutsamsten Bauhausschulen Weimar, Dessau und Ulm repräsentieren. Das Ziel war eine Serie aus drei Hockern herzustellen und dabei Bezug auf die jeweilige Schule und ihren Dozenten zu nehmen. Dies erreichten wir, indem wir eine Lehne auf die Ulmer Hocker daraufgesetzt haben. Diese wurden von den Iconic-Stühlen der gewählten Schulen übernommen. «Volksbedarf statt Luxusbedarf!» lautete das Motto der Dessauer Bauhausschule unter Hannes Meyer. Hannes Meyer wird auch teilweise «der unbekannte Bauhausdirektor» genannt. Der Einfluss, den er auf seine Studenten hatte, stellt sich aber als viel grösser heraus, als man denken würde. Er hatte eine Neuausrichtung des Bauhauses im Sinn und widersprach mit seinen Idealen und politischen Ansichten den schon etablierten Namen der Schule. Während seines Direktoriums kam es zu einer Politisierung und Radikalisierung der Bauhausstudenten. Der Einfluss der Kommunisten wuchs. Weil er als Direktor diese Tendenzen nicht unterbinden konnte, setze sich Walter Gropius für die Entlassung Meyers ein. Obwohl er nur von 1928 bis 1930 die Schule geleitet hatte, wurde er zu einem der grössten Namen des Bauhauses. Zur Umsetzung habe ich den Klappstuhl von Hannes Meyer ausgesucht. Dieser Stuhl repräsentiert die damalige Einstellung der Schule am besten. Durch seine Funktionalität und Einfachheit passt er auch mit dem Konzept des Ulmer Hockers überein. Bei der Ausführung war es mir am wichtigsten die Sitzlehne des Stuhls so genau wie möglich nachzustellen und harmonisch mit dem Hocker zusammenzufügen.
Pelekhai Diana
Referenz: Marcel Breuer
Da wir eine 3-er Gruppe waren, wollten wir mit unseren Stühlen eine Geschichte Erzählen, sowohl visuell als auch inhaltlich. Unsere Stühle sollten die drei Bauhaus Schulen in Weimar, Dessau und Ulm repräsentieren. Gestalterisch waren wir von Stühlen ehemaliger Schüler und künftigen Dozenten der Schulen inspiriert. Wir wählten bekannte Stühle dieser Schüler, bauten die Rückenlehne nach und fügten sie dem Ulmer Hocker zu. Dadurch zeigen wir einerseits eine visuelle Repräsentation der jeweiligen Schule und des Designers, andererseits die Entwicklung vom der einfachen Form des Hockers zum Stuhl mit Rücken- und Armlehnen. Bei meinem Stuhl geht es um den Lattenstuhl ti 1 a von Marcel Breuer. Dieser zeichnet sich durch ein Gestell aus, welches aus unterschiedlich langen Holzlatten besteht, welchen den gleichen Querschnitt haben. Der Blickfang ist jedoch die Rückenlehne und die Sitzfläche, welche auch dünnem, gespanntem Stoff bestehen. Das spezielle an diesem Stuhl ist, dass die Zusammensetzung nicht kaschiert, sondern hervorgehoben wird. Die einzelnen Holzlatten und wie sie zusammengesetzt worden sind sollen sichtbar sein. Dies erleichterte mir die Arbeit den Stuhl nachzubauen. Da durch diesen Stuhl sich die Möbelwerkstatt am Bauhaus Kleinserien der Möbel widmete, gibt es mehrere Farbvarianten in Kombination mit verschieden Stoffen. Ich entschied mich für die Version mit dunklem Holz und blauem Stoff, da es zeitlos wirkte und gut zu den anderen zwei Stühlen in unserem Projekt passte. Ausserdem sticht der blaue Stoff heraus und dient als Blickfang. Der Stuhl in dieser Version befindet sich momentan im Besitz der Klassik Stiftung Weimar. Meine Vorgehensweise war simple. Ich kaufte die Holzlatten, sägte sie und bohrte die Löcher. Diese fügte ich mit Holzdübel zusammen. Das Holz färbte ich mit Holzbeize. Ich hatte mühe Stoff im richtigen Blauton zu finden, jedoch fand ich eine alte Hose, welche ich zerschnitt und wieder zusammen nähte.
Arnis Mulaj
Referenz: Max Bill
Mit unserem Projekt wollten wir die drei bedeutsamsten Bauhausschulen Weimar, Dessau und Ulm repräsentieren. Das Ziel war eine Serie aus drei Hockern herzustellen und dabei Bezug auf die jeweilige Schule und ihren Dozenten zu nehmen. Dies erreichten wir, indem wir eine Lehne auf die Ulmer Hocker daraufgesetzt haben. Bei meinem Stuhl geht es um den Kreuzzargenstuhl von Max Bill. Obwohl der Kreuzzargenstuhl getreu dem Motto „form follows function“ nur aus den für die Konstruktion eines Stuhls wichtigsten Teilen besteht, lässt er Raum für Innovation: Die Kreuzzargenverbindung für die Stuhlbeine wurde von Max Bill explizit für dieses Produkt entworfen. Die Sitzfläche wird in der Mitte von gekreuzten Streben unterstützt, welche dem Stuhl grösstmöglichen statischen Halt geben. Der Entwurf für den original Kreuzzargenstuhl stammt aus dem Jahr 1952 und wird – seit 1999 als Reedition – bis heute produziert. Das Modell zeigt Bills Fähigkeiten als Produktgestalter. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem «die gute form» des Schweizerischen Werkbunds in den Fünfzigerjahren. Die Beinkonstruktion mittels Kreuzzargenverbindung ist eine Erfindung von Bill. Diese unterstützt die Sitzfläche in der Mitte und gibt dem Stuhl grösstmögliche Stabilität. In formaler Hinsicht akzentuiert der Kontrast zwischen der dünnen Sitzfläche und dem kräftigen Rahmenwerk den technischen Aufbau und lässt ihn kraftvoll und plastisch wirken. Und nicht zuletzt ist er ausgesprochen bequem.
(Quelle: wohnbedarf.ch/de/max-bill-kreuzzargenstuhl-buche-natur.html )
Bebing Angelica