100 Jahre Bauhaus - die Ikonen im wohnbedarf Zürich, Basel und Frauenfeld

Die Revolution des Designs begann vor über 100 Jahren in Thüringen. 1919 gründete Walter Gropius in Weimar die wichtigste und einflussreichste Gestaltungsschule des 20. Jahrhunderts: das Staatliche Bauhaus. Gerade einmal vierzehn Jahre bestand das Bauhaus, das in seiner kurzen Zeit jedoch zahlreiche einflussreiche Designer und Entwürfe hervorgebracht hat, die das Design bis heute massgeblich prägen.

Bildergebnis für werner max moser embru stühle

Das Bauhaus war für viele Künstler, Architekten und Gestalter eine Ideologie, eine Überzeugung, nicht nur eine blosse Kunst- oder Architekturlehre. Das Experimentieren mit neuen Materialien und Formen brachte eine neue Lebenswelt mit sich, die zu revolutionären Produkten wie dem ersten massenhaft produzierten Freischwinger-Stuhl von Marcel Breuer führte.

 

wohnbedarf vom Bauhaus inspiriert 1931 gegründet

wohnbedarf ist eng mit der Geschichte und den Produkten verbunden. Vom Bauhaus und der Architektur der Moderne inspiriert gründeten Siegfried Giedion, Werner Max Moser und Rudolf Graber 1931 den wohnbedarf. Ihr Wunsch war, dem Publikum eine Auswahl praktischer und formal einwandfreier Möbel, Stoffe und Lampen zu bieten, welche in ihrem Verständnis moderne Architektur erst komplett machten.

Der Architekt Werner Max Moser wird heute oft als einer der «Wortführer der Schweizer Moderne» bezeichnet. Der grosse Umfang seiner Werke und die langjährige Entwurfstätigkeit für die Embru-Werke bestätigen dies. Kein anderer externer Designer hat das Produktprogramm zu dieser Zeit so stark geprägt und umfassend erweitert wie er.

PRODUKTE VON WERNER MAX MOSER

Werner M. Moser im Fokus

Ab März widmet wohnbedarf deshalb eine Ausstellung dem Thema Bauhaus. Als erstes steht Werner M. Moser im Fokus. Er studierte an der ETH Zürich von 1916–21 Architektur. 1920 absolvierte er ein Gastsemester an der TH Stuttgart bei Paul Bonatz, Adolf Abel und Ernst Fiechter. 1921 diplomierte er bei seinem Vater Karl Moser mit dem Projekt für eine Markthalle in Zürich-Oerlikon. Danach ging er nach Rotterdam ins Büro von Granpré Molière, Verhagen und Kok. 1923–26 arbeitete Moser in den USA, wo er in den Büros von Frank Lloyd Wright (Spring Green und Los Angeles), Schmidt, Garden & Martin (Chicago) und Drake Brothers (Evanston) Anstellungen fand.

1931 gründete er zusammen mit Sigfried Giedion und Rudolf Graber die Wohnbedarf AG in Zürich, zu deren Sortiment er zahlreiche Typenmöbel beisteuerte. In dieser Zeit entwirft er den Moser Beistelltisch und den Moser Fauteuil. In den 1930er Jahren wirkte er an städtebauliche Studien der Zürcher CIAM-Gruppe mit und er beteiligte sich an bedeutenden Ausstellungen zum modernen Schulbau («Das Kind und sein Schulhaus», 1933) und zur modernen Badekultur («Das Bad von heute und gestern», 1934/35) im Kunstgewerbemuseum Zürich. Mit seinen Kollegen Max Ernst Haefeli und Rudolf Steiger gründete er die die Bürogemeinschaft Haefeli, Moser, Steiger (HMS). Die drei lernten sich während des Studiums bei Karl Moser kennen. Mit Haefeli nahm er im selben Jahr erfolgreich am Wettbewerb für das Freibad Allenmoos in Zürich (realisiert 1938/39) teil.

1958 wird Moser wird als ordentlicher Professor an die Architekturabteilung der ETH Zürich gerufen. Im selben Jahr erfolgt die Ernennung zum Doktor honoris causa der Technischen Hochschule Stuttgart. Moser bleibt fünf Jahre an der ETH. In dieser Zeit entstand das Hochhaus zur Palme in Zürich, eines der Hauptwerke Mosers.

 

 

 

Produkte von Werner Max Moser bei wohnbedarf

Der Schweizer Architekt Werner Max Moser zeichnete für Embru eine ganze Reihe von Möbeln. Seine Entwürfe waren, trotz der Nähe zu den bekannten Bauhausmodellen, immer geprägt vom schweizerischen Gedanken des praktischen Möbels. Der Moser Fauteuil mit der verstellbaren Sitzfläche oder der Moser Hochlehner mit einem höheren Kopfteil passen in jede gemütliche Leseecke.

Werner Max Moser, Entwurf 1930. Grösse 62×82×65 cm. Sitzrahmen verstellbar. Stahlrohrgestell, glanzverchromt oder tiefschwarz pulverbeschichtet. Armlehnen Tiefschwarz hochglanzlackiert, Eiche massiv naturlackiert, Esche massiv naturlackiert, amerikanischer Nussbaum massiv naturlackiert. Federkernpolsterlose. Stoffbezug in Kollektionen Hallingdal 65/Steelcut 2, Lederbezug in Kollektion Montana.

Embru, Moser Hochlehner, 1932

Die hohe Version zum Moser Sessel mit Nackenrolle folgte zwei Jahre auf den Ursprungsentwurf von 1930. Die geteilte Rückenlehne definiert formal den Stützbereich für Schultern und Kopf und bringt zusätzlichen Sitzkomfort. Werner Max Moser, Entwurf 1932. Grösse 62×89×95 cm. Sitzrahmen verstellbar. Stahlrohrgestell poliert, glanzverchromt oder tiefschwarz pulverbeschichtet. Armlehnen Tiefschwarz hochglanzlackiert, Eiche massiv naturlackiert, Esche massiv naturlackiert, amerikanischer Nussbaum massiv naturlackiert. Federkernpolsterlose. Stoffbezug in Kollektionen Hallingdal 65/Steelcut 2, Lederbezug in Kollektion Montana.

Embru, Moser Beistelltisch, 1931

Werner Max Moser zeichnete für Embru eine ganze Reihe von Möbeln. Seine Entwürfe waren – trotz der Nähe zu den bekannten Bauhausmodellen – immer geprägt vom schweizerischen Gedanken des praktischen Möbels. Entweder verstellbar, speziell stapelbar oder mehrfach nutzbar. So auch das kleine Beistelltischchen Modell 120. Es entstand 1931 und wurde in verschiedenen Oberflächenvarianten angeboten. Durch das Aneinanderstellen von 2 Tischen wird aus dem auskragenden Einzelstück ein in sich geschlossenes Staumöbel – auch diese Mehrfachverwendung ist typisch für die damalige Schweizer Haltung.
Moser Sofa

Embru, Moser Sofa

Das Moser Sofa mit 3 Plätzen, die Neuauflage des in den 30er Jahren als Sonderausführung gefertigten Entwurfs, ist ein Blickfang sowohl am Empfang als auch im Wohnbereich.

Embru, Moser Tisch

Der Salontisch 1752 zeugt mit den aufgelegten Platten und dem zusammenklappbaren Gestell von der Funktionalität welche Moser bei seinen Entwürfen berücksichtigt hat. Der Tisch kann sowohl mit Glas wie auch mit Linoleum Tischplatten ausgerüstet werden. Werner Max Moser, Entwurf 1930. Grösse Platte Ø 70 cm, Gestell 71×60 cm. Stahlrohrgestell glanzverchromt. Platten in Linoleum Schwarz / Rot oder Glas.

Horgenglarus, Moser 1-250 , Design Werner Max Moser 1931

Stilvoll, geradezu filigran und doch robust: der moser ist der Inbegriff des Schweizer Stuhls. Vielen Schweizern gilt der schlichte Designklassiker als „Stuhl der Stühle“: Das Modell 1–250, oder wie er schnell bei Architekten und im Volksmund hiess, der „Moser-Stuhl“, stand vom Anfang an im Rampenlicht und wurde das bekannteste Möbel von horgenglarus.

Der Moser-Stuhl ist sehr vielseitig einsetzbar und man kann lange auf ihm verweilen. Werner Max Moser, beschränkte sich bei seinem ersten Möbelentwurf auf das absolut Notwendige und doch wirkt der Moser-Stuhl mit seinen runden, leicht ausschwingenden Beinen vertraut.

Horgenglarus, Moser 1-250

Die Qualität des Geflechts vom Moser-Stuhl 1-256 ist überlegen: Das robuste Joncgeflecht wird per Hand in die Stuhlzarge eingezogen und dort verknotet, so hat es deutlich mehr Halt als ein Maschinengeflecht, das in eine Nut gepresst wird. Eine Kontinuität des Bewährten, heute so modern wie damals.

Horgenglarus, Moser 1-256